Unter BankerInnen sagt man: „Nur ein klarer und verständlicher Businessplan ist ein guter Businessplan!“ Vermeide es daher, Deinen Geldgeber mit all zu vielen medizinischen und therapeutischen Details zu überfordern. Im Businessplan für PraxisgründerInnen einer Physiotherapiepraxis kommt es darauf an, die Banken davon zu überzeugen, dass Du Dein Vorhaben auch unternehmerisch hinbekommst.
Klare Gliederung beim Businessplan für PraxisgründerInnen
Deswegen sollte Dein Praxis-Businessplan eine klare Gliederung haben und einfach und verständlich geschrieben sein. Wenn Du den Businessplan optisch gut aufbereitest, steigert das die Lesefreundlichkeit. In der Unternehmensberatung von PraxisgründerInnen in der Physiotherapie habe ich bisher mit folgender Gliederung durchgehend erfolgreich gearbeitet:
- Deckblatt
- Inhaltsverzeichnis mit Seitenzahlen
- Kurzbeschreibung des Geschäftszwecks/ Zusammenfassung des Vorhabens
- Angabe Investitionsbedarf
- Auswahl der Unternehmensform
- Angaben zum Unternehmen bzw. den UnternehmerInnen
- Analyse und Beschreibung des Standorts
- Angaben zur Raumplanung
- Darstellung des Patienten- und Kundenprofils
- Übersicht der Angebotsstruktur
- Personalplanung
- Angaben zum Marketing
- Einschätzen der Chancen und Risiken
- Detaillierte und ausführliche Finanzplanung
- Anhang mit vertiefenden und ergänzenden Informationen
Die schriftliche Form muss überzeugen
Gerade wenn Dein Businessplan an eine öffentliche Bank, wie zum Beispiel die KfW, zur Genehmigung von Förderkrediten geht, sollte Dein Plan sehr gut und fundiert ausgearbeitet sein. Hier entscheiden SachbearbeiterInnen über die Vergabe des Gründungskredites an Dich, ohne dass ein persönliches Gespräch stattfindet. Dein Businessplan muss in diesem Fall in schriftlicher Form überzeugen.
Die Bank und Du selbst müssen Deinen Businessplan verstehen
Die Zusammenfassung am Anfang des Businessplan für PraxisgründerInnen ermöglicht es den BankmitarbeiterInnen, einen schnellen Überblick Deines Gründungsvorhabens zu bekommen. Oft stehen die BankerInnen unter Zeitdruck, denn Dein Plan wird nicht der einzige sein, der auf dem Schreibtisch liegt. Der wichtigste Teil ist für die Bank ohnehin der Finanzplan, in welchem Du auf „Euro und Cent“ darstellen musst, wieso Deine Praxisgründung erfolgreich sein wird. Und bitte: Kaufe keinen Standard-Businessplan oder übernehme keinen Businessplan für PraxisgründerInnen kostenlos aus dem Internet (wenn Du so einen finden solltest). Das verhindert Deine intensive Auseinandersetzung mit Deiner Gründungsidee und birgt die Gefahr, dass Du Deine Praxisgründung hoffnungslos unterschätzt. Die Hilfe eines erfahrenen Beraters oder einer Beraterin, die übrigens nicht umsonst von den meisten Bundesländern mit hohen Zuschüssen gefördert wird, führt dazu, dass Du Deine Praxisgründung intensiv vorbereitest. Sie hilft dabei, viele Fehler nicht zu machen, die andere immer wieder machen.
Lerne schnell unternehmerisch zu denken und zu handeln
Die Erstellung Deines Businessplanes sollte dazu führen, dass Du schnell lernst, unternehmerisch zu denken und zu handeln. Davon wird nach Deiner Praxisgründung Dein unternehmerischer Erfolg abhängen. Habe keine Scheu, Dich mit den Zahlen und Kalkulationen rund um Deine Gründung auseinander zu setzen. Dein finanzieller Erfolg wird dadurch positiv beeinflusst und es vermeidet, dass Du zu naiv an die wirtschaftlichen Herausforderungen Deiner Praxisgründung herangehst.
Arbeit und Zeitaufwand, die sich lohnen
Wer es schafft, seine eigenen Ideen in einem für die Bank nachvollziehbaren und verständlichen Businessplan darzustellen, hat eine große Chance, die Finanzierung hinzubekommen. Das macht zwar sehr viel Arbeit und dauert seine Zeit. Jedoch zeigt die Erfahrung aus vielen Unternehmensberatungen zur Praxisgründung in der Physiotherapie, dass ordentlich und ausführlich vorbereitete Praxis-Starts erfolgreich und nachhaltig gelingen. Und darauf kommt es aus alleine schon existenzieller Sicht an.